Die Kartoffel – eine tolle Knolle
Warum ausgerechnet die erdfarbene Kartoffel im Juni? Wo doch jetzt überall farbenfrohes Obst und Gemüse zu finden ist!
Kartoffeln sind das ganze Jahr über erhältlich. Die „Neue Ernte“, die schon seit März in unsere Läden verkauft wird, kommt aus Ägypten, Zypern oder Italien. Mit dem Juni sind endlich die Heimischen erhältlich. Für Frühkartoffeln aus südlichen Länder ist dort aufwändige künstliche Bewässerung notwendig. Es lohnt sich daher, im Sinne der Nachhaltigkeit auf die ersten heimischen Kartoffeln zu warten. Sie haben im Frühjahr einen ganz besonders milden Geschmack und einen weiteren Vorteil:
Frühkartoffeln müssen nicht geschält werden, es reicht aus sie mit einer Gemüsebürste oder mit einem speziellen Handschuh abzurubbeln.
Sobald die Kartoffeln eine dickere Schale haben und schon länger gelagert wurden, ist es besser sie zu schälen. Direkt unter der Schale sitzen bei Kartoffeln ungesunde Glykoalkaloide, wie das Solanin. Es gibt unterschiedliche Auffassungen, ob auch ältere Kartoffeln mit Schale gegessen werden dürfen. Bei den „Jungen“ dürfen sie das ohne Bedenken. Das restliche Jahr gibt es so viele Variationsmöglichkeiten, die reichlich Abwechslung in die Küche bringen, dass es keiner Kartoffel in der Schale bedarf. Um schädliche Glykoalkaloide zu vermeiden gilt immer:
Grüne Stellen und Triebe bei Kartoffeln großzügig wegschneiden.
Bei Zwiebeln können Sie die grünen Triebe zum Würzen und Verfeinern verwenden, bei Kartoffeln gehören sie in den Kompost.
Im Rahmen der Kohlenhydratdiskussion wurden Kartoffeln als Dickmacher und als ungesund gebrandmarkt. Das ist beim Blick auf den Energiegehalt aber keineswegs gerechtfertigt. Sie sind kalorienarm, ihre Ballaststoffe machen satt und sie stecken voller Vitamine und Mineralstoffe. Besonders der Kaliumgehalt der Kartoffel sticht hervor. Kalium ist unentbehrlich für unseren Körper, es wirkt entwässernd und hilft bei der Blutdruckregulation. Kartoffeln sind obendrein das einzige Grundnahrungsmittel, das viel Vitamin C enthält. Jetzt im Juni können wir auf viele frische Vitamin-C-Lieferanten zurückgreifen, aber wer denkt schon in den Wintermonaten an Kartoffeln als Vitamin-C-Quelle. Schon mit einer kleinen Kartoffelportion von 200 g haben wir ein Drittel unseres Tagesbedarfs abgedeckt.
Ein weiteres großes Plus der Kartoffel ist Ihre gute Verträglichkeit. Allergien oder Unverträglichkeiten kommen sehr selten vor. Fettarm zubereitete Kartoffeln schonen einen gereizten Magen. Bei Pellkartoffeln, dampfgegarten Kartoffeln oder Eintöpfen gehen die wenigsten Inhaltsstoffe verloren.
Nichtsdestotrotz sollte man die große Vielfalt der Zubereitungsformen nutzen und genießen. Gerade bei der Kartoffel kann man wunderbar mit Konsistenz und Struktur spielen. Es gibt unzählige Sorten, die jede für sich ihren eigenen Geschmack, Farbe und Beschaffenheit haben. Wer keine Kartoffeln mag, hat vielleicht einfach noch nicht die richtige Zubereitungsart für sich entdeckt. Obwohl, Pommes geht fast für jeden.